Normalerweise habe ich ja eine Schwäche für packende Thriller, gespickt mit rotäugigen Monstern, die in den Tiefen der Wälder herumschleichen. Da aber allein schon der verregnete Sommer für düstere Stimmung sorgt, sollte es diesmal leichte Kost sein, die die Tage auf der Couch etwas unterhaltsamer gestaltet. Bei meiner Suche stieß ich auf den Titel „School of Secrets“, der mich sogleich neugierig machte. Also landete das gute Stück für 12,99 Euro in meinem Einkaufswagen und es ging zurück auf die Schulbank. 😉
Die 7 jährige Lucy ist ein ganz gewöhnliches Mädchen, mit all den Träumen und Sorgen, die man als junger Teenager eben so hat. Als sie eines Tages die Zusage einer mysteriösen Internatsschule in ihrem Briefkasten findet, geht sie zunächst von einem Irrtum aus. Schließlich hat sie noch nie etwas von dem besagten „Woodland College“ gehört, geschweige denn, sich je dort beworben.
Doch als sie das tief im Wald gelegene College genauer unter die Lupe nimmt, merkt sie schnell, dass sie es hier mit keiner gewöhnlichen Einrichtung zu tun hat. Nein, vielmehr eilt diesem besonderen Institut der Name „School of Secrets“ voraus und alle Schüler verbindet eine besondere Gabe. Allerdings geht es dabei um keine gewöhnliche Begabung, sondern um gar überirdische Fähigkeiten, wie Telekinese, Pyrokinese oder Hexen- und Zauberkräfte, die allesamt mit dem achtzehnten Geburtstag zutage kommen. Auch wenn Lucy noch immer nicht glauben kann, dazuzugehören, nimmt sie die Einladung schließlich an und ist voller Vorfreude auf ihre besondere Fähigkeit. Doch bevor sie diese erfahren soll, erwartet sie eine ganz besondere Mutprobe. Ausgerechnet einen Tag vor ihrem achtzehnten Geburtstag wollen ihre Freunde das „Haus der Angst“ aufsuchen, um das sich unheimliche Erzählungen ranken.
Schon viele Menschen haben diesen Ort aufgesucht, doch nur eine Handvoll hat ihn wieder verlassen. Gemeinsam mit ihren Freunden stellt sich Lucy dem gefährlichen Abenteuer und merkt schon bald, dass es klug ist, die eigenen Fähigkeiten schnell herauszufinden. Denn in dem „Haus der Angst“ ist nichts unmöglich.
Fantasievoll und spannend – jedoch mit blassen Charakteren
Mit „School of Secrets“ liefert Petra Röder den Beginn einer neuen Jugend-Fantasy-Reihe, die mit viel Fantasie und Mystik überzeugt.
Dank des flüssigen und jugendlichen Schreibstils wird der Leser unmittelbar in die bunte Welt voller Hexen, Magier und Seher geworfen und ist von dieser schließlich vollends gefangen.
Mit Lucy hat die Autorin eine sympathische Protagonistin geschaffen, deren Gedanken- und Gefühlswelt einem mittels der Ich-Perspektive sehr nahegebracht werden.
Wenn auch die Story zweifelsohne flüssig wegzulesen ist, verläuft das Geschehen doch zeitweise etwas zu rasant. So verliert das Ganze schnell an Tiefgründigkeit, was sich vor allem an der Gestaltung der Charaktere bemerkbar macht. Zwar fiebert man stetig mit Lucy mit, kann sie aber als Leser nicht wirklich für sich gewinnen.
Fazit: Ein spannendes Jugendbuch für Zwischendurch
Mit „School of Secrets“ liefert Petra Röder einen spannenden Auftakt um die junge Lucy, der mit einer ordentlichen Portion an Magie und Fantasie aufwartet. Wenn auch die Charaktere zweifelsohne etwas blass ausfallen, ist der Autorin mit dem Werk ein spannendes Jugendbuch gelungen, mit dem sich die verregneten Sommertage prima vertreiben lassen. Trotz einiger Kritikpunkte ein Buch, das man durchaus mag.