Kaum ein BWL Student wird um den Namen Heribert Meffert herumkommen. Der 1937 geborene Wirtschaftswissenschaftler war einer der ersten deutschen Professoren, die sich mit dem Themenfeld „Marketing“ auseinandergesetzt haben. Meffert schuf mit seinem Buch „Marketing, Grundlagen marktorientierter Unternehmensführung, Konzepte – Instrumente – Praxisbeispiele“ ein Grundlagenwerk, dass bei Universitäten und Professoren hohes Ansehen genießt. In diesem Artikel möchte ich das Buch kurz vorstellen und im Anschluss bewerten, ob das Buch auch für Studenten ein Mehrwert bietet und als Grundlagenwerk gelten sollte. Ich beziehe mich dabei auf die 9. und somit zurzeit neuste Auflage.
Inhalt und Aufbau des Buches:
Im ersten Kapitel „Konzeptionelle Grundlagen des Marketings“, definiert was unter Marketing zu verstehen ist und warum Marketing ein wichtiges Instrument ist für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg ist. Weiterhin werden Ansätze von Marketingtheorien erläutert. Das zweite Kapitel „Verhaltens- und Informationsgrundlagen des Marketings“ beschäftigt sich vor allem mit dem Verhalten von Marktteilnehmern. Insbesondere wird behandelt, wie eine Kaufentscheidung bei Unternehmen und Konsumenten zustande kommt. Zudem werden Marketingmaßnahmen wie Marktforschung und Marktsegmentierung beschrieben. Sehr umfangreich ist Kapitel drei „Aktionsgrundlagen der Marketingentscheidung“. Der hier behandelte Stoff umfasst Unternehmens- und Marketingstrategien, Marketinglogistik und Warenwirtschaftssysteme. Das Kapitel vier „Marketingkoordination“ gibt einen Einblick in die Koordination, Organisation, Implementierung und das Controlling von Marketinginstrumenten. Hier wird insbesondere auf den Marketing-Mix eingegangen. Kapitel fünf heißt „Institutionelle Bereiche des Marketings“. Hier wird insbesondere auf das Dienstleistungs-, Handels- und internationale Marketing Bezug genommen. Sehr knapp wird auch noch Öko-Marketing behandelt. Im letzten Kapitel wird schließlich eine Fallstudie aufgeführt. Das Thema ist: „VW – Einführung des Golf IV“. Hier wird noch einmal der wichtigste Stoff des Buches an einem Praxisbeispiel verdeutlicht.
Meine Bewertung:
Heribert Mefferts Buch „Marketing, Grundlagen marktorientierter Unternehmensführung, Konzepte – Instrumente – Praxisbeispiele“, kann in sofern als Grundlagenwerk gefeiert werden, dass es einen riesigen Themenbereich abdeckt. Für BWL Studenten, ob Kernbereich Marketing oder nicht, dürfte das über 1.400 Seiten starke Buch einen umfassenden Einblick ins Marketing ermöglichen. Leider werden wichtige moderne Marketingkanäle nicht würdigend behandelt. So wird beispielsweise das Thema Online Marketing mit gerade einmal 27 Seiten behandelt. Und dies obwohl Internetmarketing wie beispielsweise Suchmaschinenmarketing und Suchmaschinenoptimierung wie Linkbuilding oder OnPage Optimierung bereits seit Jahren zu entscheidenden Maßnahmen zählen, um Unternehmenserfolg zu gewährleisten. Zudem ist Mefferts Buch mit einer „wissenschaftlichen“ Sprache geschrieben, mit denen bestimmt nicht jeder Student klarkommen wird. Eine kurze, knappe Ausdrucksweise fehlt vollständig. So hatte ich stellenweise das Gefühl, als seien einige Passagen künstlich in die Länge gezogen worden. Für dieses Buch kann ich deshalb nur eine bedingte Empfehlung aussprechen. Für Studenten, die künftige Marketingexperten werden wollen, wird Heribert Meffert ein Muss sein. Wer einfach nur seinen Schein haben möchte, sollte auf verständlichere Marketing Bücher setzen und Herrn Meffert links liegen lassen.
Juni 4th, 2010 on 16:15
Oh, wie verachte ich den Weg den so viele BWLer einschlagen. Für ihre Karriere gehen sie über Leichen!
Oder wie sonst soll man das Verhalten der vielen Manager nennen, die in erster Linie dafür sorgen müssen, dass die Profitmaximierung ihres Unternehmens immer an erster Stelle ihrer Agenda steht . Ethische Maßstäbe spielen da selbstverständlich keine Rolle. Egal ob es um den Rausschmiss ganzer Belegschaften geht, was widerlich beschönigend von ihnen „Freisetzung“ genannt wird, oder ob es sich um die vielen 100.000, im Grunde unnützer Dinge geht, die dank ihrer Hilfe auf den Markt gebracht werden und mit dazu beitragen, dass riesige Mengen an umwelt- und das klimaschädigende Ressourcen verbraucht werden.
Und für dieses oft elitäre Pack werden Ratgeber geschrieben, die ihnen helfen sollen ihr schändliches Treiben auch noch zu vervollkommnen? Aber was kann man anderes erwaten von einem kapitalistischen Wirtschaftssystem, dass verantwortlich ist wenn alle fünf Sekunden ein Kind unter zehn Jahren verhungert.
http://www.germanwatch.org/zeitung/2005-4-ziegler.htm