Nachdem ich erst kürzlich wieder zwei fesselnde Psychothriller verschlungen habe, war es an der Zeit, mich wieder etwas mehr der Romantik zu widmen. Also sollte dieses Mal ein typischer Frauenroman mit allerlei Herzschmerz her. Daher suchte ich erst Bücher des Egmont Lyx Verlags, da diese viel „Frauenliteratur“ anbieten. Nach kurzer Recherche stieß ich auf den kurzen, wie interessanten Titel „Eigentlich Liebe“ und das gute Stück sollte mir für einen Preis von 8,99 Euro die nächsten Tage auf der Couch versüßen.
Zur Handlung: Clara, Hanna und Vero sind beste Freundinnen und haben es in Sachen Liebe wirklich nicht einfach.
So verdreht die schöne Clara den Männern zwar reihenweise den Kopf, wünscht sich aber nichts sehnlicher als einen Heiratsantrag von ihrem Langzeitfreund. Tja, blöd nur, dass dieser ihr kurzerhand nicht nur seine Untreue gesteht, sondern die Geliebte zugleich den ersehnten Verlobungsring einheimst. Die toughe Vero kann ihrem Job schon seit geraumer Zeit deutlich mehr abgewinnen als ihrem Freund Enzo. Bis eine geheimnisvolle Online-Bekanntschaft längst verloren geglaubte Gefühle in der Karrierefrau weckt. Die schüchterne Hanna hatte eine heiße Nacht mit ihrem verheirateten Nachbarn, mit dem sie allerdings weit mehr als das Bett teilen möchte.
Als wäre das Chaos noch nicht perfekt, werden sie von einem gemeinsamen Freund auf eine wahrliche Traumhochzeit eingeladen. Soweit so gut, doch schon die Gästeliste lässt die nächsten Liebeswirrungen erahnen. Denn so manches Prachtexemplar von Mann ist ebenfalls mit von der Partie und am Ende bleibt nur die Frage: Findet hier zusammen, was zusammenpasst?
Witzig und erfrischend – jedoch ohne großen Tiefgang
Mit „Eigentlich Liebe“ präsentiert Anne Sonntag einen witzigen und erfrischenden Liebesroman, der zumindest die Herzen der weiblichen Leser höher schlagen lässt.
Die Geschichte ist in kurze Kapitel strukturiert, die abwechselnd aus der Perspektive von Hanna, Clara und Vero erzählt werden. So taucht die Leserin bereits auf den ersten Seiten voll in das Geschehen ein und bekommt schnell das Gefühl, die Vierte im Bunde der Mädelsrunde zu sein.
Tja, eigentlich hätte es Liebe mit diesem Roman werden können, allerdings fehlt es der Story deutlich an Tiefgang und Wortwitz. Wenn auch so manche Leserinnen sich an dem schnellen Erzähltempo erfreuen werden, überschlagen sich die Geschehnisse hier doch etwas zu rasant. So werden zwischenmenschliche Begegnungen schnell zur großen Liebe aufgebauscht, sodass die Geschichte streckenweise flach und wenig authentisch wirkt. Jegliches geheimnisvolles Knistern, welches das Gefühl des Verliebtseins erst so spannend macht, lässt sich in „Eigentlich Liebe“ gänzlich vermissen.
Fazit: Leichte Lektüre für Zwischendurch – allerdings nicht die große Liebe
Ob der Leser mit „Eigentlich Liebe“ seine Liebe findet, ist wohl fraglich, allerdings weiß der Roman gut zu unterhalten. Als leichte Lektüre für Zwischendurch bestens geeignet, wer Tiefgang und Überraschungen erwartet, wird von diesem Roman allerdings enttäuscht werden.