Zugegeben, ich bin ja ein Fan des guten Humors und lass mich gerne mit einem guten Abendprogramm unterhalten. Viele Comedians erzeugen bei mir jedoch eher Kopfschmerzen als die allseits erhoffte Heiterkeit. Ralf Schmitz zählt zu den wenigen deutschen Komikern, dem ich stundenlang mit einem Schmunzeln zuschauen kann. Da ich zudem ein großer Tierfreund bin, konnte ich mir natürlich sein neuestes Buch „Schmitz‘ Katze: Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal“ nicht entgehen lassen und wollte seine Fähigkeit als Autor ebenso unter die Lupe nehmen. Denn zweifelsohne spricht mir schon der Titel aus der Seele, wenn ich mich an so manchen Moment erinnere, indem ich mal wieder Buttler für meinen kleinen Stubentiger spielen durfte. Ob Ralf Schmitz sein Können als Komiker in seinem Buch ebenso gut ausleben kann wie auf der Bühne? Finden wir es heraus!

Zum Inhalt: Schmitz ist langjähriger Katzenbesitzer und berichtet in „Schmitz‘ Katze“ ausführlich von dem Zusammenleben mit seiner Katze Mika, die Schmitz „adoptiert hat“ als dieser blutjunge acht Jahre alt war. Bereits stolze 23 Jahre begleitet ihn mittlerweile seine schnurrende Fellnase und beide verbindet eine lange Zeit mit allerlei Höhen und Tiefen. So wich Minka auch nicht von seiner Seite, als Schmitz sein trautes Heim in jungen Jahren verließ und sich in die wilde Studentenzeit stürzte. Nun gut, wenn auch die eher bescheidene Studentenbutze sowie Schmitz fragwürdige Ernährungsgewohnheiten nicht immer Minkas Geschmack trafen, drückte der Vierbeiner gerne mal ein Katzenauge zu und arrangierte sich mit seinem neuen Lebensstil. Natürlich nicht ohne Ralf neben den regelmäßigen Schmuseeinheiten dezent in seine Schranken zu weisen. Denn wie uns der Titel bereits verriet, besitzen Katzen eben Personal und folgen keinem „Herrchen“. Und so streift Schmitz im Laufe des Buches sämtliche Themen rund um den verschmusten Vierbeiner, geht mit viel Humor auf die ganz besonderen Eigenarten seiner Minka ein und arbeitet mit einem gewitzten Augenzwinkern die klaren Unterschiede zu unserem besten Freund, dem Hund, heraus. Auch Vergleiche zwischen ganz verschiedenen Katzen sowie deren Personal kommen nicht zu kurz und machen deutlich, dass auch Katzen durch ihr ganz eigenes Wesen gezeichnet sind. So sind die hypochondrische Shiva oder gar der alkoholsüchtige Napoleon nur zwei von vielen unterhaltsamen Beispielen aus Schmitz „Katzen-Umfeld“. Neben vielen witzigen Schilderungen spricht Schmitz allerdings auch traurige und ernste Momente an, welche der Geschichte das richtige Maß an Ernsthaftigkeit verleihen.

Ein Buch voller Herzblut, das „fast immer“ unterhalten kann

Herr Schmitz greift mit „Schmitz‘ Katze“ zweifelsohne ein Thema mit viel Potenzial zum Schmunzeln auf und beschreibt voller Humor die Eigenarten der geliebten Stubentiger.

Neben vielen kleinen Anekdoten, in denen sich wohl jeder Katzenfreund schnell wiederfindet, sorgen kleine Fotos, Tagebucheinträge und Comics für die richtige Abwechslung. Viele kleine Details lassen den Leser merklich spüren, wie viel Herzblut Schmitz in jede Seite steckt und welch besondere Verbindung er zu seiner Katze besitzt.

Aufmerksame Tierfreunde werden in Zeilen nicht nur ihre Haustiere, sondern vor allem ein Stück von sich selbst wiederfinden. Und völlig gleichgültig, welche fragwürdigen Eigenschaften so mancher Tiger manchmal an den Tag legt, letztlich kennt doch jeder Tierfreund die Liebe, die ihn und sein Haustier verbinden. Wenn auch das Buch vor allem von seinem Witz und Charme lebt, hat es Schmitz doch zeitweise mit seinen Gags etwas zu gut gemeint. So wirken vereinzelte Passagen beinahe künstlich witzig und verfehlen die eigentliche Thematik. Wenn auch das Buch aus der Feder eines Comedians stammt, wäre „weniger“ hier definitiv „mehr“ gewesen.

Fazit: Keine Fachliteratur – dafür ein unterhaltsames Werk für jeden Tierfreund

Mit „Schmitz‘ Katze“ präsentiert Ralf Schmitz seinen Lesern ein amüsantes Werk über die Beziehung zwischen Mensch und Katze. Wer ein Herz für Tiere oder auch nur Ralf Schmitz hat, sollte in jedem Fall einen Blick in das Buch riskieren. Leser, die auf der Suche nach ernstzunehmender Fachliteratur sind, sollten sich jedoch nach einem passenderen Buch umschauen.