Es soll wohl menscheln in Rita Falks amüsanter Krimödie. Der bayrische Dorfpolizist Franz Eberhofer hat den beschaulichen Ort Niederkaltenkirchen normalerweise voll im Griff. Ein Flirt mit der Susi, ein Bier mit dem Flönzinger und ausgiebige Spaziergänge mit seinem Hund und die Welt ist in Ordnung. Überzogene Szenen mit derber Sprache lassen teilhaben am Familienleben der Eberhofers – nicht jedermanns Sache, aber doch unterhaltsam und wer noch nicht kochen kann, könnte es mit diesem Buch lernen.
Mutter, Vater, Kind(er)
Eine taube Mutter im Kaufrausch, ein kiffender Vater, ein Bruder der sich seine Frauen aus dem Ausland holt. Ist das nicht Strafe genug? Muss Franz denn auch noch Polizist sein? Und dazu noch ganz ein Dummer? Ein Gag jagt den nächsten. Ob der Kriminalfall wirklich einer ist, entscheidet sich erst spät. Franz – der nur für seinen Hund und gutes Essen lebt, stellt sich der Leser eher als dicken Onkel in einer viel zu engen Uniform vor. Umso grotesker die Vorstellung, dass er nicht nur die Susi rumkriegt, sondern sich auch noch ein Luxusfahrgestell auf ihm niederlassen soll. Kein Klischee wird ausgelassen. Sextourismus, Kneipenpsychologie und nicht erfüllte eheliche Pflichten sollen rausreißen, was der Fall nicht bietet.
Nach John Lennon nun auch noch die restlichen Beatles erschossen
Mit den Nerven von Franz scheint es nicht zum Besten zu stehen. Warum sonst erschießt er den Plattenspieler mitsamt den Beatles? Selten machen häufige Wiederholungen ein Buch interessanter. Auch in diesem Fall ist die Beschreibung der immer wieder gleichen Situation nicht beim zehnten Mal besser als beim ersten Mal. Immerhin kommen so ein paar Seiten dazu – vielleicht von der Druckerei gewünscht, damit die Seitenzahl durch 4 teilbar ist. Witzig wiederum finde ich die dauernden Zeitangaben für die Gassirunden.
Fazit: Rita Falk wird mit ihrer Art zu schreiben, ihre Fans finden. Wer Spannung und Anspruch will, ist bei ihr jedoch falsch. Mein Arbeitsweg dauert täglich etwa eine Stunde und ich fahre mit der Bahn. Um die Zeit zu nutzen ist das Buch durchaus geeignet, zumal ich nach der Arbeit abschalten will und nicht schwere Kost lesen möchte. Die Ausdrucksform der Autorin ist zum Teil schon extrem derb und natürlich vom Dialekt geprägt.