Kennen Sie die vielen Bücher, DVDs und eBooks zum Thema „einfach Geld verdienen“? Da wird man mal eben kurz zum Internetmillionär, bequem von Zuhause aus versteht sich, bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von nur wenigen Stunden. Um zu wissen wie es geht, braucht man bloß eine Anleitung für 100€ zu kaufen und schon wird man über Nacht reich. Leider haben noch immer nicht alle Menschen verstanden, dass es sich hierbei um einen unkomischen Marketing-Gag handelt. Denn reich werden nur die Autoren dieser dubiosen „Reich im Schlaf“-Anleitungen.
Demnächst erscheint ein Buch, dass vom Klappentext genau in die oben beschriebene Kategorie passt. Oder doch nicht? „Die 4-Stunden-Woche“ ist das Werk eines Managers, der früher ein Workaholic mit 80 Stunden Arbeitswoche war. Doch dann hatte Timothey Ferriss kein Bock mehr und entwarf das „Management by Absence“ (Management durch Abwesendheit) Konzept. Laut diesem Konzept kann man offenbar nicht nur seine Wochenarbeitszeit um 76 Stunden reduzieren, nein, das ganze soll auch bei vollem Lohnausgleich funktionieren. Für mich klingt das ganze nach einem Abenteuerroman. Zumal Timothey Ferriss in seiner gewonnen Freizeit in der Tat abenteuerliches erlebt. Er spielte in chinesischen Soaps als Statist, ergatterte sich einen Guiness-Buch-Eintrag durch argentinischen Tango und reiste um die Welt. Um es noch einmal deutlicher zu machen: Bei „Die 4-Stunden-Woche“ soll es sich tatsächlich um einen Ratgeber handeln, der auf wahre Tatsachen beruht.
Doch selbst wenn Timothey Ferriss es geschafft haben sollte, mit wenig Arbeit viel Geld zu verdienen, wie realistisch ist die für den einfachen Arbeiter und Angestellten? Oder den vielen Hartz 4 Empfängern? Gesellschaftlicher Reichtum entsteht nun einmal vor allem durch Arbeit. Und nur weil ein Manager mit 4 Stunden wöchentlich sein Leben bestreiten kann, gilt das noch lange nicht für die vielen Lohnabhängigen. Die können aufgrund von festen Arbeitsverträgen es sich eben nicht leisten nur 4 Stunden bei der Arbeit zu erscheinen. Somit bleibt der Traum des schnelles Geldes ein Traum der Oberschicht, die andere für sich arbeiten lassen und sich eine goldene Nase verdienen. Ne, da finde ich die vielen „Geld verdienen im Internet“ Konzepte noch seriöser.
Juli 22nd, 2010 on 17:10
Von solchen Büchern sollte man wirklich die Finger lassen. Ohne Arbeit kann man nicht reich werden. Vielleicht durch einen Lotto-Gewinn, dass wars dann aber auch schon wieder! 🙂