Wenn auch die warmen Tage immer näher rücken, stand mir mal wieder der Sinn nach neuem Lesefutter. Bei meiner Suche stieß ich auf das Buch „Der zehnte Heilige“. Krimi und Fantasy vereint? Meine Neugierde war geweckt und so landete das gute Stück für 13,95 Euro in meinem Einkaufswagen und die Reise in ferne Länder konnte beginnen.

Zur Handlung: Die Archäologin Sarah Weston entdeckt in den Bergen des alten äthiopischen Königreiches von Aksum eine geheimnisvolle versigelte Höhle. Dort findet sie ein mysteriöses Grab vor, das mit kryptischen Zeichen versehen ist und sogleich die Neugierde der jungen Frau weckt. Voller Eifer macht sie sich daran, die geheimnisvolle Inschrift zu entschlüsseln und die Identität des Begrabenen herauszufinden. Während alle Zeichen darauf hindeuten, dass es sich bei dem Toten um den „Zehnten Heiligen“ handelt, bleibt ihr die Bedeutung der Inschrift verborgen.

Ohne weitere Zeit zu verlieren, macht sich Sarah gemeinsam mit ihrem Assistenten Daniel auf die Suche nach der Wahrheit. Bei ihrer Reise quer durch Texas und Paris ahnen die beiden nicht, dass sie schon längst Teil einer gefährlichen Verschwörung sind.

Ein mächtiger Gegner ist Sarah und Daniel dicht auf den Spuren und setzt alles daran, die geheimnisvolle Prophezeiung auch in Zukunft im Verborgenen zu wissen. Ein Gegner, der auch vor Mord nicht zurückschreckt und in Sarah und Daniel bereits seine nächsten Opfer gefunden hat.

Doch welche Gefahr kann von einem 1600 Jahre alten Grab wirklich ausgehen und wer steckt hinter dem geheimnisvollen Verfolger, der seinen Weg mit Leichen pflastert?

Spannend und gesellschaftskritisch mit nur bedingt befriedigender Auflösung

Mit „Der zehnte Heilige“ liefert Daphne Niko einen Roman, der von der ersten Seite an zu fesseln weiß und einen wahren Sog entwickelt. Sämtliche Szenen sind bildhaft und spannend dargestellt, sodass der Leser sich schnell als Teil des Geschehens fühlt.

Geschickt webt die Autorin zwei Handlungsstränge in das Geschehen ein, die sich nach und nach miteinander verknüpfen und sich schließlich zu einem großen Ganzen vereinen.

Dank immer neuer Wendungen folgt der Leser der Geschichte quasi atemlos und bleibt bis zum Finale stets im Ungewissen.

Trotz der Tatsache, dass das Buch auch wirtschafts- und umweltkritische Themen nicht außer Acht lässt, mangelt es vor allem dem fiktiven Part letztlich im Detail. So fallen vor allem die Aufklärungen rund um die Prophezeiung ab einem gewissen Punkt zu konfus aus und lassen mitunter einen unbefriedigten Leser zurück. Hier wäre ein gut durchdachtes Ende wünschenswert gewesen, um dem insgesamt sehr gelungenen Plot ein würdiges Ende zu bieten.

Fazit: Die Tempelritter waren gestern

Mit „Der Zehnte Heilige“ präsentiert Daphne Niko ihren Lesern einen spannenden, historischen Krimi, der interessante Thematiken kritisch beleuchtet und mit der richtigen Prise Fantasy zu überzeugen weiß.

Endlich krempelt mal wieder eine Frau die Ärmel hoch und beweist, dass sie sich ohne Zweifel in die Riege der Superhelden einreihen kann.